Turlough O’Carolan (1670 – 1738)
„Welch’ Komponist hätte Carolan werden können, hätte er eine ebenso fundierte musikalische Ausbildung wie die berühmten Komponisten seiner Zeit genossen?“ sinniert Grainne Yeats im Vorwort der Gesamtausgabe von Carolans Werken. Tatsächlich – nach drei Jahren Unterricht auf der Harfe war Carolan musikalisch sich selbst überlassen. Das Komponieren brachte er sich im Eigenstudium bei: vielleicht durch Gespräche mit anderen Musikern, vielleicht durch analytisches Hören anderer Kompositionen – denn Fachbücher lesen konnte er als Blinder ja nicht.
Die Musik dieses vierten Carolan-Heftes berichtet von Carolans musikalischer Wanderung. Viele dieser Werke sprengen den Rahmen des damals üblichen Liedes und weisen den Weg zu kleinen Solo-Sonaten. Carolan experimentiert mit den damals üblichen kompositorischen Techniken: motivische Imitationen, harmonische Sequenzen und akkordische Zerlegungen kleiden seine unvergleichlichen Melodien in die farbenprächtigen Gewänder der Barockzeit.
Carolan war Zeitgenosse tastenspielender Musiker so wie Bach, Händel, Vivaldi oder Scarlatti. Sein Instrument war jedoch die Harfe – und so schenken uns seine Kompositionen barocke Originalwerke für die Harfe, deren melodischer Geist in der Tiefe der keltischen Überlieferung wurzelt. Hier wartet ein musikalischer Genuss der besonderen Art auf uns!
Inhalt
Mrs. Crofton
Michael O’Connor
Mrs. Harwood
Betty MacNeill
Carolan’s Maggot
Loftus Jones
Lament for Charles MacCabe
Edward Corcoran
Lament for Terence MacDonough
Bumper Squire Jones
James Betagh